| Port Nolloth [Richtersveld] / North Cape
    Port Nolloth Geschichte beginnt um
   1854 als Commander Nolloth einen Umschlagshafen, zum Abtransport des im 
   Hinterland gewonnen Kupfers, an der unwirtlichen Bucht errichtete. 
    Da der Hafen ziemlich ungeschützt und flach ist, konnten hier nie die 
   großen Schiffe anlegen und so ist nie etwas aus den Traum einer bedeutenden 
   Hafenstadt geworden.  Im Ort sollen knapp 12.000 Einwohner leben, von denen fast 70 Prozent
   arbeitslos sind und daher findet viele teilweise erbärmlich aussehende
   Häuser, einigen Läden, und nur einige Bars und ein Cafe. Die einzigen Boote die hier heute noch zu sehen sind, sind die
   Diamantensuchboote, die theoretisch nur mit einer Lizenz von De Beers den
   Meeresboden absuchen dürfen. Der weiter nördlich liegende Oranje, hat
   über mehrere Millionen Jahre Diamanten aus den Binnenland zum Atlantik
   befördert und heute versuchen die Taucher aus bis zu 30 Meter Tiefe den
   Schatz zu bergen. In mühseliger Handarbeite wird der Schlick und Sand aus
   den Spalten des Meeresboden gekratzt und anschließend mit Saugrüsseln zu
   den Booten gepumpt. Auf den Booten wird der gepumpte Sand sofort in
   waschtrommelähnlichen Maschinen gewaschen und am Ende des Tages bleibt
   ein kleines Säckchen, welches eventuell Diamanten enthält, übrig.
   Dieser kleine Rest muss dann beim örtlichen Büro von De Beers
   abgeliefert werden und wir dann weiterverarbeitet. Dieser große Aufwand
   lohnt aber, da die Gefundenen Diamanten von großer Reinheit sind. 
    Draußen
   auf hoher See operieren große Spezialschiffe von De Beers, die
   systematisch den Meeresboden in bis zu 100 Meter tiefe absuchen. Da diese
   Schiffe für den kleinen Hafen von Port Nolloth zu groß sind, haben diese
   Ihren Heimathafen in Kapstadt oder Saldanha. Die Schiffe bleiben in der
   günstigen Jahreszeit meist mehrere Wochen auf See und werden über
   Hubschrauber versorgt, die auch das diamantenhaltige Gestein
   abtransportieren. Als ein gewisser Jack Carstens 1925 den ersten Diamanten am Strand
   entdeckte und danach der Geologe Hans Merensky unter einen
   einzigen Felsbrocken fast 400 Diamanten fand, begann der Diamantenrausch,
   der Diamantensucher und Glücksritter aus der ganzen Welt anlockte.   1927
   verbot die südafrikanische Regierung aber die wilde Diamantensuche, da
   Hans Merensky und Ernest Oppenheimer alle Rechte aufgekauft hatten und das
   Gebiet so dann mit Stacheldraht umzäunte. Da nur wenige der
   Diamantensucher einen Job bei der neuen Gesellschaft bekamen, fühlten
   sich die meisten betrogen und die so genannte  Diamantenrebellion  begann. Die aufgebrachten
   Glücksritter drohten mit der Stürmung des Speergebietes, woraufhin die
   Regierung Truppen schickten und den Aufstand niederschlug.  
    Die kleine Stadt ist trotz der Abgeschiedenheit, 
   der Trinkwasserknappheit sowie dank der vielen Glücksritter, sehr lebendig und die
   gute alte Pionierzeit ist hier stehen geblieben. Jeder der hier lebt, egal ob weißer oder schwarzer Abstammung stöhnt,
   dass er  gerade noch seine Existenz halten kann und die meisten leben
   auch in bescheidenen alten Häusern. Sind die Häuser nur ein Alibi oder
   geht es den Bewohnern wirklich so schlecht? Aufgefallen ist uns, dass hier
   relativ viele neue Autos, teilweise der oberen Mittelklasse, über die
   Strassen fahren oder vor den bescheidenen Behausungen stehen.  Uns
   jedenfalls wurde bereits nach einigen Gläsern Bier und kurzen Gesprächen
   in den Kneipen außerhalb von Port Nolloth, gleich mehrfach Diamanten angeboten. Auf die Frage  ob
   dies nicht illegal sei, antworteten die meisten  dies macht
   hier doch jeder . Besonderen Luxus darf man in den örtlichen Übernachtungsmöglichkeiten - die gerne Touristen aufnehmen 
   - nicht erwarten, aber sie sind recht
   gemütlich. Ansonsten strahlt der Ort eine Ruhe aus. Die lange
   Strandspaziergänge, beim spektakulären Sonnenuntergang, und das
   Hochseeangeln gehören ebenfalls zu den Anziehungspunkten. Zum Baden ist
   das Meer, trotz des klaren Wassers, nicht geeignet, wer aber trotz max. 16
   °C Wassertemperatur ins Wasser will, der kann dies vorzüglich im Norden
   und Süden der Stadt. Besonders erwähnenswert ist aber auch die Anfahrt von Springbok 
   - wo
   man zunächst durch eine ebene Landschaft - in deren Norden man immer die
   imposanten sowie bedrohlich wirkenden Berge sieht und dann die Abfahrt
   über den Aninaus Pass, der steil hinunter zur Küste führt.  Die
   parallel zu Strasse liegende Bahnstrecke wurde bereits 1886 in Betrieb
   genommen und transportierte früher das kupferhaltige Gestein von Springbok zur Küste, auf den Rückweg musste der meist leere Zug von
   Pferden den steilen Pass hinauf gezogen werden. Die Strecke wurde aus Unrentabilität
   bereits 1943 eingestellt.   |